Zum Weltbodentag am 5. Dezember rückt der Archivboden als „Boden des Jahres 2026“ in den Mittelpunkt. Hessen übernimmt die bundesweite Schirmherrschaft. Umweltminister Ingmar Jung und HLNUG-Präsident Prof. Dr. Thomas Schmid betonen die enorme Bedeutung gesunder Böden für Ernährungssicherheit, Klimaresilienz und den Schutz unserer natürlichen Ressourcen.
Archivboden als Gedächtnis unter unseren Füßen
Archivböden bewahren Spuren früherer Umweltbedingungen und menschlicher Aktivitäten. Sie zeigen, was sich über Jahrtausende verändert hat. Dazu zählen einzigartige Bodendenkmäler wie der Limes, seltene Paläoböden wie die Roterden bei Lich oder weit verbreitete Nutzungsrelikte wie Kohlenmeilerböden und Ackerterrassen. Diese Böden liefern wichtige Hinweise auf historische Landnutzung und klimatische Entwicklungen. Fachleute nutzen sie, um hydrologische, ökologische und pedologische Zusammenhänge besser zu verstehen.
Hessen plant umfangreiches Jahresprogramm
2026 begleitet Hessen zahlreiche Aktionen, Bildungsprogramme und Informationsangebote, um die Bedeutung von Böden sichtbar zu machen. Minister Jung kündigt ein breites Jahresprogramm an – von schulischen Angeboten bis zum Hessentag. Das HLNUG veröffentlicht hierzu einen landesweiten Veranstaltungskalender rund um den Archivboden. Ziel ist es, das Bewusstsein für Bodenschutz und nachhaltige Bewirtschaftung zu stärken:
https://www.hlnug.de/themen/boden/erleben/boden-des-jahres/veranstaltungskalender
Bedeutung für Landwirtschaft, Klima und Wasser
Böden spielen eine Schlüsselrolle im Klimaschutz. Sie speichern Kohlenstoff, regulieren Temperatur- und Wasserhaushalt und puffern Extremwetterereignisse ab. Ein gesunder Boden erhöht die Infiltration, verbessert die Wasserhaltefähigkeit und reduziert Abfluss und Erosion. Er schützt Grund- und Trinkwasser, indem er Schadstoffe filtert und Nährstoffe bindet. Damit trägt er direkt zur Wasserqualität und zur Anpassung an den Klimawandel bei.
Quellen: Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, Pressemeldung vom 5. Dezember 2025 und Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie, Pressemeldung vom 5. Dezember 2025
Warum das Thema für das KWH wichtig ist
Für ein nachhaltiges Wassermanagement spielt der Boden eine Schlüsselrolle. Er steuert den Übergang zwischen Oberfläche und Grundwasser und bestimmt, wie viel Regen tatsächlich versickert oder oberflächlich abfließt. Intakte Böden reduzieren Hochwasserspitzen, fördern Grundwasserneubildung und stabilisieren Ökosysteme. Degradierte Böden verlieren diese Funktionen. Verdichtung, Versiegelung und Erosion schwächen das natürliche Rückhaltevermögen.
Das KWH setzt sich dafür ein, Boden- und Wasserschutz stärker zu verzahnen. Maßnahmen wie klimaangepasstes Wassermanagement, humusmehrende Bewirtschaftung, standortgerechte Landnutzung und eine Reduktion von Versiegelung stärken Böden und unsere Wasserressource gleichermaßen. Archivböden zeigen zudem eindrucksvoll, wie eng Wassergeschichte, Landschaftsentwicklung und Bodenbildung miteinander verbunden sind. Sie erinnern daran, dass heutige Entscheidungen die Ressourcengrundlage zukünftiger Generationen prägen.
Der „Boden des Jahres 2026“ bietet daher eine wertvolle Chance, Boden- und Wasserschutz in Politik, Verwaltung, Praxis und Bildung stärker zusammenzuführen.
Weitere Informationen zum Boden des Jahres 2026
www.hlnug.de/boden-des-jahres
