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LOEWE-Förderung für Forschungsprojekt „ADAPT“

Die Folgen des Klimawandels sind längst im Alltag angekommen – auch in Hessen. Längere Trockenperioden und zunehmende Starkregenereignisse stellen Landwirtschaft und Wassermanagement vor große Herausforderungen. Genau hier setzt das neue Forschungsprojekt „ADAPT – Anpassung an Dürre und Extreme: Der Oberflächen-Boden-Grundwasser-Puffer unter Klimastress“ an, das nun im Rahmen der 18. LOEWE-Förderstaffel ab 1. Januar 2026 mit rund 4,1 Millionen Euro vom Land Hessen unterstützt wird.

Ein starkes Zeichen für den Forschungsstandort Hessen

Federführend wird das Projekt an der Universität Kassel koordiniert, in enger Partnerschaft mit der Justus-Liebig-Universität Gießen. Beide Hochschulen sind Partner des Kompetenzzentrum Wasser Hessen (KWH) und bringen dort ihre Expertise für die Förderung eines integrierten Wassermanagements ein. Wir gratulieren den Kolleginnen und Kollegen in Kassel und Gießen herzlich zu diesem wichtigen Erfolg – und zur Anerkennung ihrer exzellenten Forschungsarbeit.

Mit „ADAPT“ stärkt Hessen gezielt seine Rolle als Impulsgeber für innovative Lösungen im Umgang mit klimawandelbedingten Wetterextremen. Wissenschaftsminister Timon Gremmels betont die gesellschaftliche Relevanz der Arbeit der Forscherinnen und Forscher: „Ihre Erkenntnisse werden für die Politik, die Landwirtschaft und das Wassermanagement wichtige Entscheidungshilfen liefern – nicht nur für Hessen, sondern bundesweit.“

Nachhaltige Wassernutzung unter Extrembedingungen

Kernfrage des Projekts ist: Wie kann der Umgang mit Wasser unter den sich wandelnden klimatischen Bedingungen zukunftsfähig gestaltet werden? Besonders im Fokus steht die Nutzung von aufbereitetem Abwasser als alternative Wasserquelle zur Bewässerung in Dürreperioden. Denn obwohl die jährliche Niederschlagsmenge in Deutschland weitgehend konstant bleibt, fällt der Regen zunehmend in Form von Starkregen – mit geringem Nutzen für die Grundwasserneubildung. Gleichzeitig steigt der Wasserbedarf, insbesondere in der Landwirtschaft während Trockenperioden.

Prof. Dr. Adrian Mellage, Projektleiter und Hydrogeologe an der Universität Kassel, beschreibt die Ausgangslage: „Seit dem Jahr 2000 ist der jährliche Wasserüberschuss in Deutschland um etwa 2,5 Milliarden Kubikmeter zurückgegangen – das entspricht bis heute in etwa dem Volumen des Bodensees. Wir wollen unter anderem untersuchen, ob aufbereitetes Abwasser helfen kann, Wasserengpässe zu überbrücken, ohne dabei Böden oder Grundwasser zu belasten.“

Interdisziplinärer Ansatz für praxisnahe Lösungen

Das Projekt kombiniert Laborversuche mit computergestützten Modellierungen. Ziel ist es, das Reinigungspotenzial von Böden und Sedimenten zu bewerten und die Grenzen dieser natürlichen Filtermechanismen unter sich verändernden Umweltbedingungen besser zu verstehen. Dabei geht es nicht nur um Risiken, sondern auch um die Chancen, mit gezieltem Wassermanagement die Resilienz von Ökosystemen und landwirtschaftlichen Flächen zu erhöhen.

Die Ergebnisse von „ADAPT“ sollen nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse liefern, sondern auch konkrete Lösungsansätze für die Praxis – etwa zur Planung von Wasserwiederverwendung oder zur Entwicklung nachhaltiger Bewässerungsstrategien.

KWH unterstützt und informiert

Für das KWH ist die Förderung von „ADAPT“ ein bedeutender Schritt für den Forschungs- und Innovationsstandort Hessen. Das Projekt stärkt die interdisziplinäre Wasserforschung, schafft neue Impulse für nachhaltige Nutzungskonzepte und leistet einen wertvollen Beitrag zur Klimaanpassung.

Das KWH begleitet das Projekt und berichtet über Verlauf sowie zentrale Ergebnisse – auf unserer Webseite und in weiteren Formaten. Abonnieren Sie gerne unseren Newsletter, um über neue Beiträge und Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben.

Der Beitrag beruht auf der offiziellen Pressemeldung der Universität Kassel „Kasseler Projekt zum nachhaltigen Wassermanagement erhält LOEWE-Förderung“ und den Informationen zur 18. LOEWE-Förderstaffel des Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur.

Partner:
Universität Kassel
Justus-Liebig-Universität Gießen

Förderung:
Forschungsförderprogramm LOEWE – Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz