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© Hochschule Geisenheim University

Verbundprojekt HydroSoilWise

Mitigating Measures on HYDRO & SOIL Management to Reduce Drought Impact WISEly

| Laufzeit: Dezember 2024 – Dezember 2028 |

Förderung:
Europäische Kommission – Interreg North-West Europe

Kurzbeschreibung

Das internationale Forschungsprojekt HydroSoilWise verfolgt das Ziel, landwirtschaftliche und gartenbauliche Böden klimaresilienter zu machen. Im Zentrum steht die Verbesserung der Wasserspeicher- und Infiltrationsfähigkeit von Böden, um negativen Auswirkungen von Dürreperioden und Starkregenereignissen entgegenzuwirken. Über die Projektlaufzeit werden bestehende Methoden verbreitet und neue, innovative Strategien für ein nachhaltiges Wasser- und Bodenmanagement demonstriert und weiterentwickelt.

Mit einem starken Praxisbezug verbindet HydroSoilWise wissenschaftliche Forschung mit landwirtschaftlicher Anwendung – über Ländergrenzen hinweg. Das Konsortium besteht aus 12 Partnerinstitutionen aus Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Übertragbarkeit der Maßnahmen in regionale Kontexte – wie etwa im Hessischen Ried, wo die Hochschule Geisenheim University (HGU) federführend anwendungsorientierte Feldversuche durchführt.

Landwirtschaft im Klimawandel: Herausforderungen für Boden und Wasser

Zunehmende Trockenperioden, Extremwetterereignisse und verschärfte Anforderungen an den Gewässer- und Bodenschutz stellen die Landwirtschaft in Nordwesteuropa vor große Herausforderungen. Besonders in intensiv genutzten Anbaugebieten mit leichten Böden ist die Fähigkeit zur Wasserrückhaltung und -infiltration essenziell für die Sicherung der Erträge und die Schonung von Ressourcen.

Modellregion Hessisches Ried

Im Rahmen von HydroSoilWise untersucht die HGU den Einsatz von sogenanntem Transfermulch – eine Praxis aus dem ökologischen Anbau – bei Gemüsekulturen. Dabei wird Mulchmaterial von einer „Geber-Fläche“ gewonnen und auf einer benachbarten „Nehmer-Fläche“ ausgebracht. Im ersten Versuchsjahr wird beispielsweise Kleegras als Mulchmaterial für Spitzkohlkulturen verwendet. Ziel ist es, durch diese organische Bodenbedeckung sowohl die Bodenstruktur als auch die Wasserspeicherfähigkeit zu verbessern.
Die HGU untersucht dabei die Auswirkungen des Transfermulchs auf:

  • Wasserinfiltration und –speicherung des Bodens
  • Nährstoffhaushalt und Pflanzenwachstum
  • Ressourceneffizienz und betriebswirtschaftliche Nachhaltigkeit

Das Hessische Ried ist ein traditionelles Gemüseanbaugebiet mit besonderen klimatischen und hydrologischen Herausforderungen: In enger Kooperation mit regionalen Gemüsebaubetrieben prüft die HGU, wie sich die Maßnahme in die landwirtschaftliche Praxis integrieren lassen.

Bedeutung für Klimaanpassung und Wasserwirtschaft

HydroSoilWise zeigt, wie technologische und agrarökologische Maßnahmen zur Erhöhung der Wasserrückhaltefähigkeit beitragen können. Die Arbeiten der HGU verdeutlichen, wie durch Transfermulch praxisorientierte Anpassungsstrategien entwickelt werden, die nicht nur den Wasserhaushalt stabilisieren, sondern auch die Bodenfruchtbarkeit verbessern und den Einsatz externer Betriebsmittel reduzieren können.

Die Ergebnisse liefern wertvolle Impulse für die agrarische Beratung, die Weiterentwicklung nachhaltiger Bewirtschaftungsstrategien und die Anpassung wasserwirtschaftlicher Fördermaßnahmen – insbesondere im Kontext regionaler Herausforderungen wie im Hessischen Ried.

Projektkoordination:
Viaverda (BE)

Projektpartner:
Ghent University (BE)
Soil Service of Belgium (BE)
Boerenbond Project vzw (BE)
ASTREDHOR (FR)
PLANETE LFP (FR)
Experimental Orchard of Alsace (FR)
Delphy BV (NL)
Treeport BCT Partners BV (NL)
Universität Kassel – Ökologischer Pflanzenschutz (DE)
Hochschule Geisenheim University (DE)
Research Station Randwijk (NL)

Weitere Informationen:
Projektseite HydroSoilWise – Hochschule Geisenheim