Wasser- und Nährstoffmanagement von Paludikulturen – Förderaufruf

Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) hat einen neuen Förderaufruf im Rahmen des Förderprogramms „Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen“ (FPNR) veröffentlicht. Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum Wasser- und Nährstoffmanagement von Paludikulturen auf wiedervernässten Moorstandorten. Für Akteure aus der Wasserwirtschaft, Hydrologie und angewandten Umweltforschung eröffnet sich hier eine sehr gute Möglichkeit, praxisnahe Forschung mit hoher Relevanz für Klimaschutz und Wassermanagement umzusetzen.

Ziel der Ausschreibung

Ziel des Förderaufrufs ist es, wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Lösungen für das Wasser- und Nährstoffmanagement auf wiedervernässten Moorflächen zu entwickeln. Paludikulturen sollen langfristig stabil bewirtschaftet werden und gleichzeitig einen Beitrag zu Klimaschutz, Wasser- und Nährstoffrückhalt sowie nachhaltiger Landnutzung leisten. Der Fokus liegt auf übertragbaren Erkenntnissen bis auf Einzugsgebietsebene.

Was wird gefördert?

Gefördert werden FuE-Vorhaben in mindestens einem der folgenden Bereiche:

Förderbereich 1: Quantifizierung

Wasserhaushaltskomponenten und Nährstoffflüsse auf Gebietsebene
Nährstoffbedarfe und Nährstoffrückhalt von Paludikulturen
Analyse bestehender Wassermanagement-Infrastruktur

Förderbereich 2: Modellierung

Prozessbasierte Modellierung des Wasser- und Nährstoffhaushalts
Szenarien zur langfristigen Ertragsstabilität sowie zum Wasser- und Nährstoffrückhalt

Ergänzend sind Analysen zu wasserrechtlichen Hemmnissen sowie konkrete Handlungsempfehlungen zum optimalen Wasser- und Nährstoffmanagement verpflichtend. Optional können Lebenszyklusanalysen integriert werden.

Förderfähig sind unter anderem Personal- und Sachmittel, Mess- und Laborausrüstung, digitale Lösungen (z. B. GIS, Sensorik) sowie Nutzungsentgelte für Flächen. Nicht gefördert werden Investitionen in vollständige Wassermanagementsysteme oder die Ertüchtigung bestehender Anlagen.

Teilnahmebedingungen

Die Ausschreibung richtet sich in erster Linie an:

Universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen
Verbünde aus Forschung, Kommunen und – ergänzend – Unternehmen

Einzel- und Verbundvorhaben sind möglich. Voraussetzung ist ein hoher Innovationsgehalt, eine klare Abgrenzung zum Stand der Forschung sowie das Erreichen mindestens eines Proof of Concept (TRL 3). Synergien mit laufenden Moor- oder Paludikulturprojekten sind ausdrücklich erwünscht und darzustellen. Absichtserklärungen von Kommunen, Landnutzenden oder Praxispartnern müssen der Skizze beigefügt werden.

Antragsverfahren & Fristen

Das Verfahren startet mit einer Projektskizze, die ausschließlich elektronisch über easy-Online eingereicht wird:

Einreichungsfrist für Skizzen Dienstag, 03. Februar 2026

Die Begutachtung erfolgt nach dem Einsendeschluss. Die Mittelvergabe steht unter Haushaltsvorbehalt. Eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit dem Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) wird ausdrücklich empfohlen.

Bedeutung für Hessen

Der Förderaufruf bietet große Chancen für Hessen: Moore, Wassermanagement, Nährstoffrückhalt und Klimaanpassung sind zentrale Zukunftsthemen für das Land. Hessische Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Kommunen und Praxispartner können mit ihren Kompetenzen maßgeblich zur Weiterentwicklung von Paludikulturen beitragen. Das Kompetenzzentrum Wasser Hessen begrüßt Projektideen mit Beteiligung aus Hessen und unterstützt gerne bei Vernetzung sowie der Suche nach Projekt- und Praxispartnern.

Weitere Informationen

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