Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) hat eine neue Förderrichtlinie zur Stärkung der Resilienz der Bevölkerung in Krisen- und Katastrophenlagen veröffentlicht. Im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit – Gemeinsam für ein sicheres Leben in einer resilienten Gesellschaft“ werden innovative, anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte gefördert.
Die Ausschreibung richtet sich ausdrücklich an interdisziplinäre Verbünde und bietet auch für Akteure aus dem Wasser- und Umweltsektor wichtige Anknüpfungspunkte – etwa im Kontext von Extremwetter, Wasserknappheit, Hochwasser oder dem Schutz kritischer Infrastrukturen.
Ziel der Ausschreibung
Ziel der Förderung ist es, die Widerstands- und Handlungsfähigkeit der Bevölkerung in Krisen- und Katastrophensituationen zu stärken. Im Mittelpunkt stehen Forschungsansätze, die:
- das Risikobewusstsein erhöhen,
- Selbsthilfefähigkeiten der Bevölkerung verbessern,
- sozialraumorientierte Resilienz (Community Resilience) fördern.
Die Vorhaben sollen dazu beitragen, Prävention, Vorbereitung, Bewältigung und Nachbereitung von Krisen ganzheitlich zu betrachten. Dabei verfolgt das BMFTR einen All-Hazard- und All-Threats-Ansatz sowie einen Whole-of-Society-Ansatz, der Staat, Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Bürgerinnen und Bürger einbindet.
Was wird gefördert?
Gefördert werden Verbundvorhaben mit einer Laufzeit von drei bis vier Jahren sowie ein übergreifendes wissenschaftliches Begleitvorhaben. Die Projektansätze können technischer oder nichttechnischer Natur sein und sollen deutlich über den Stand von Wissenschaft und Technik hinausgehen.
Förderfähig sind insbesondere:
- innovative Konzepte und Maßnahmen zur Krisen- und Risikokommunikation,
- praxisnahe Ansätze zur Stärkung von Selbstschutz und Eigenvorsorge,
- sozialraumbezogene Lösungen zur gegenseitigen Unterstützung in Krisen,
- Methoden und Werkzeuge mit hohem Übertragungs- und Skalierungspotenzial.
Ein zentraler Bestandteil der Vorhaben ist der Transfer in die Praxis. Wissenschaftskommunikation und – wo sinnvoll – partizipative Forschungsansätze sind ausdrücklich erwünscht.
Teilnahmebedingungen
Antragsberechtigt sind unter anderem:
- Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen,
- Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft (inkl. KMU),
- Gebietskörperschaften und Behörden,
- zivilgesellschaftliche Organisationen und vergleichbare Institutionen.
Gefördert werden ausschließlich Verbundprojekte, die mehrere Akteursgruppen zusammenbringen, z. B. Wissenschaft, Verwaltung, Praxispartner oder Wirtschaft. Eine Betriebsstätte oder Einrichtung in Deutschland ist Voraussetzung. In begründeten Fällen können auch ausländische Partner eingebunden werden.
Antragsverfahren & Fristen
Das Förderverfahren ist zweistufig angelegt:
- Einreichung einer Projektskizze
- Frist: 11. März 2026
- Einreichung ausschließlich elektronisch über das System easy-Online
- Umfang: max. 12 Seiten (Verbundvorhaben)
- Förmlicher Förderantrag
- Nur nach positiver Bewertung der Skizze
- Aufforderung erfolgt durch den Projektträger
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme ist der Projektträger VDI Technologiezentrum GmbH beauftragt. Eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit dem Projektträger wird ausdrücklich empfohlen.
Bedeutung für Hessen
Die Richtlinie bietet die Möglichkeit, praxistaugliche Ansätze zur Stärkung der Resilienz der Bevölkerung (weiter) zu entwickeln und zu erproben. Für Hessen eröffnet sich damit die Chance, regionale Erfahrungen und Kompetenzen gezielt einzubringen und Lösungen zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten sind. Hessische Akteure können ihre Expertise in interdisziplinäre Verbünde einbringen und dazu beitragen die Resilienz der Bevölkerung nachhaltig zu stärken.
Das Kompetenzzentrum Wasser Hessen (KWH) begrüßt Bewerbungen und Projektkonsortien mit hessischer Beteiligung und freut sich über jede Initiative, die zur Resilienz und Zukunftsfähigkeit des Landes beiträgt. Gerne unterstützen wir bei Vernetzung sowie der Suche nach Projekt- und Praxispartnern.
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