Mit dem Wasseratlas 2025 legen die Heinrich-Böll-Stiftung und der BUND eine fundierte und zugleich anschauliche Bestandsaufnahme zum Zustand der Ressource Wasser vor. Die Publikation zeigt: Unser Umgang mit Wasser steht weltweit unter Druck – durch Klimawandel, Übernutzung, Verschmutzung und ungleiche Verteilung. Der Wasseratlas 2025 ist nicht nur ein Impulsgeber für politische Diskussionen, sondern auch ein vielseitig einsetzbares Werkzeug zur Bewusstseinsbildung. Die anschaulichen Grafiken, klaren Analysen und konkreten Handlungsempfehlungen machen ihn besonders geeignet für die Umweltkommunikation.
Globale Herausforderung – regionale Verantwortung
Wasser ist die Grundlage allen Lebens – und zunehmend bedroht. Der Wasseratlas 2025 dokumentiert auf 60 Seiten eindrücklich, wie tiefgreifend der Wasserkreislauf weltweit gestört ist. Der steigende Verbrauch durch Industrie, Landwirtschaft und Energieerzeugung, die Belastung durch Spurenstoffe und Mikroplastik gefährden Ökosysteme, Trinkwasserqualität und soziale Gerechtigkeit.
Auch in Deutschland zeigen sich die Folgen: Die Grundwasserspiegel sinken, Extremwetter nehmen zu. Jährlich verliert Deutschland rund 2,5 Kubikkilometer Wasser, was in etwa einer Million 50-Meter-Schwimmbecken entspricht. Dabei wird der Druck auf die Ressource nicht nur durch die Naturereignisse, sondern auch durch mangelnde Steuerung in der Nutzung verschärft.
Innovative Ansätze und politische Perspektiven
Der Atlas bleibt jedoch nicht bei der Problemdiagnose stehen. Vorgestellt werden Lösungsansätze, die Hoffnung machen:
- Schwammstadt-Konzepte, die Regenwasser gezielt zurückhalten und versickern lassen,
- die Renaturierung von Mooren und Auen,
- nachhaltige Landwirtschaft und wassersparende Produktionsweisen in der Industrie.
Der Atlas beleuchtet zudem die politische Dimension der Wasserkrise. Gerechtes Wassermanagement ist nach Einschätzung der Autorenschaft untrennbar mit sozialer Gerechtigkeit, Ernährungssicherheit und Friedenspolitik verbunden. Internationale Kooperationen und verbindliche Abkommen – etwa im Rahmen der kommenden UN-Wasserkonferenzen – werden als zentrale Hebel benannt.
Wasser schützen – aber ohne Eile?
Begleitend zum Atlas wurde eine von der Heinrich-Böll-Stiftung beauftragte repräsentative Studie veröffentlicht, die die Einstellungen der deutschen Bevölkerung zum Thema Wasser untersucht. Die Ergebnisse zeigen:
- Es gibt einen breiten Grundkonsens, dass Wasser geschützt werden muss.
- Dennoch wird die Wasserproblematik selten als akute Bedrohung wahrgenommen– sie ist nicht als drängendes gesellschaftliches Thema im kollektiven Bewusstsein verankert.
- Die meisten Menschen fordern Maßnahmen wie Regenwasserrückhalt und Renaturierung – haben aber teils falsche Vorstellungen über Wasserverbrauch und Verantwortlichkeiten.
- Ein besonders großes Informationsdefizit besteht beim Zusammenhang von Klimawandel und Wasserkrise.
- Viele Menschen sehen sich selbst beim Wassersparen bereits gut aufgestellt, obwohl einfache Maßnahmen wie Sparaufsätze noch wenig genutzt werden.
Diese Erkenntnisse unterstreichen: Es braucht mehr Aufklärung, praktische Informationen und eine stärkere gesellschaftliche Debatte über Wasser als öffentliches Gut.
Akustische Einblicke: Podcasts zum Thema
Anna Brehm von der Heinrich-Böll-Stiftung beantwortet im Podcast „Wasser!Wissen“ zehn zentrale Fragen zum Wasseratlas. Dabei geht sie auf das Projekt ein und erläutert die zentralen Erkenntnisse. Eine empfehlenswerte Ergänzung für alle, die sich akustisch mit dem Wasseratlas 2025 beschäftigen möchten.
Zur Podcast-Folge „Ist unser Wasser bedroht?“ (Wasser!Wissen)
Vier zentrale Themen des Wasseratlas 2025 vertieft zudem der Podcast „böll.spezial“. In der ersten Folge mit dem Titel „Wasseratlas: Was wir vom Wasser lernen können!“ geht es um die fundamentale Bedeutung des Wassers für das Leben auf der Erde. Hier geht es um die Rolle von Wasserkreisläufen, die Auswirkungen menschlicher Eingriffe und die drängende Übernutzung dieser wertvollen Ressource.
Zur Podcast-Folge „Wasseratlas: Was wir vom Wasser lernen können!“ (böll.spezial)
Zeit zum Handeln
Der Wasseratlas 2025 zeigt eindrücklich: Der Schutz der Ressource Wasser gehört ganz oben auf die Agenda. Mit anschaulichen Grafiken, fundierten Analysen und praxisnahen Beispielen macht der Atlas komplexe Zusammenhänge verständlich – vom globalen Wasserkreislauf bis hin zu regionalen Nutzungskonflikten.
Der Atlas ist ein wertvoller Impulsgeber: Er bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte um die Bedeutung nachhaltiger Wassernutzung zu vermitteln und für den Zusammenhang von Klima-, Wasser- und Gesundheitsschutz zu sensibilisieren.
Der Wasseratlas steht unter Wasseratlas 2025 kostenlos zum Download bereit und kann für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit auch klassensatzweise bestellt werden. Weitere Informationen zu den Herausgebern Heinrich-Böll-Stiftung und BUND und deren Projekten finden sich ebenfalls online.